Heidi Specker und Dragutin Banic, Lutz Braun, Susanne Bürner, Andrea Büttner, Daniela Burger, Sunah Choi, Tatjana Doll, Kerstin Drechsel, Lina Ehrentraut, Isabelle Fein, Gerd Grüneis, Olivier Guesselé-Garai, Anna Haifisch, Sebastian Hammwöhner, Peter Herrmann, Laura Horelli, Maximilian Kirmse, Ulrike Kuschel, Peter Lütje, Antje Majewski, Florian Merkel, Raaf van der Sman, Martin Städeli, Erik Swars, Beate Terfloth, Wawrzyniec Tokarski, Stefan Vogel, Marcus Weber

Die in Berlin lebende Künstlerin Heidi Specker lässt Mais in der Ausstellung sprießen. In bunter Vielfalt, »wachgeküsst« von 27 Künstlerfreund:innen, Kolleg:innen, wuchern die Pflanzen. Zu diesen Überarbeitungen einer schematischen Maisdarstellung hatte Heidi Specker im Rahmen ihres eigenen Projekts Damme eingeladen. Damme, Ort ihrer Herkunft, liegt mitten im niedersächsischen Zentrum der Fleisch- und der auf Veganismus und Flexitarismus setzenden Lebensmittelindustrie. Dass sich das Interesse an pflanzlichen Proteinquellen neu begründet, ändert nichts daran, dass Pflanzenbau in hochindustrieller Landwirtschaft praktiziert wird, der Mais ein standardisiertes, dabei hochspezialisiertes Gewächs ist. Sogenannte Hybridzüchtungen, Pflanzen, die sich nicht vermehren lassen und damit keine Kreislaufwirtschaft ermöglichen, sorgen für Abhängigkeit von den Saatgutfirmen. Dies gibt diesen Unternehmen nicht nur eine enorme Marktmacht. Es sorgt auch für die rasante Verkleinerung des weltweiten Genpools. Nach Angaben der Heinrich-Böll-Stiftung gewinnen, anders als auf den Agrarmärkten in Nord- und Südamerika und in Europa, noch 80 Prozent der Bäuer:innen, insbesondere in Asien und Afrika, Saatgut durch Nachbau und Tausch. Es bleibt zu hoffen, dass die Agrargiganten daran gehindert werden, ihre Marktmacht auch dort auszubauen. Das von Specker initiierte kollektive Projekt Cornfeld verweist auf diese Problematik, spielerisch, leicht, in kreativer Vielfalt.