York der Knoefel, SCHLACHTHAUS BERLIN 1988, 1988
York der Knoefel
am 23/09/24
"Knoefels Schlachthaus - Projekt war und ist ein großes Bild, Kommentar zu einer seelischen und sozialen Grundsituation. […]. Die fotografische Strategie von Knoefel - dem Dokumentarstil ähnlich, wenn auch mit anderer Motivation - erfasste das Ereignis des industriellen Tötens. Das war weniger ästhetisch als politisch-sozial gemeint. Sein Ausgangspunkt war das damalige Lebensgefühl, welches gerade in Ostberlin so gut wie eine innere Kompassnadel gewesen ist. Im Gesamtgefüge von staatlicher Bevormundung und eigenwilliger Beharrlichkeit schob sich kulturelle und menschliche Selbstbehauptung durch eine "bleierne Zeit" (Wolfgang Kil). Genaues Hinsehen war Bedingung von Selbstbewahrung. Knoefels Metapher Schlachthaus war - und ist - schlüssig: eine reale Situation, die zugleich ein 'mythisches' Problem ist. Sie entstand gewissermaßen instinktiv. Knoefel stellte sich damit einer Situation, die für ihn schwer zu ertragen war. Das nennt man symbolisches Handeln. Vielleicht so nicht mehr möglich. Aber anders. Darüber sollte man sprechen.“ Stefan Raum,1997 (Nachtrag zu einem Text anlässlich der Präsentation in Berlin 1986/ Dresden 1988)
York der Knoefel, Schlachthaus Berlin, 1988, Rauminstallation, Labyrinth aus 1t Zinkblech, Silbergelatine-Baryt-Abzüge, kaschiert, Re-Installation Paris Photo 2016, Look Galerie Berlin
Details aus der Erstpräsentation, 1988, Hochschule der Künste Dresden, mit Dank an Look Galerie Berlin